grosshorn

nordwand


irrtümlich nehmen wir an, dass in der grosshorn nordwand zur zeit gute verhältnisse herrschen - doch die unglaubliche wärme verwandelt die ganze tour in einen kampf durch schneesumpf...


zustieg:

von der postautohaltestelle in stechelberg (910m) via schwand zur schmadrihütte (2262m). 2¾h


route:

die felsen unterhalb des vordra schmadrigletschers werden nördlich umgangen, bis man von osten her zum gletscher hochsteigen kann. alles den gletscher hoch, wobei mehrere bergschründe überwunden werden müssen. die erste steilstufe wird in einem eisfall überwunden, die zweite in teilweise anspruchsvollem mixed-gelände. anschliessend durch die firnwand hoch bis unter die gipfelwand, hier linkshaltend auf den NE-grat und über diesen zum gipfel. 7h

bewertung: E5, SS, 60°

angetroffene verhältnisse am 16.juni 2006:
beim start morgens um 1 uhr zeigte das thermometer auf der schmadrihütte 9°C! eigentlich ein deutlicher wink, wieder unter die wolldecken zu schlüpfen. doch da wir die wand nicht unversucht lassen wollten, starteten wir trotzdem. die spurarbeit durch den weichen pflotsch war äusserst streng, zum glück konnten wir uns mit einer weiteren seilschaft abwechseln. ein einzelgänger folgte mit abstand in unserer spur. beim eisfall angekommen, trafen wir auf sehr aufgeweichtes, nasses eis. wir entschieden uns daher für eine variante links durch die felsen, welche sich aber als sackgasse erwies. also kletterten wir zurück und mussten feststellen, dass es die andere seilschaft durch den beinahe flüssigen eisfall hinaufgeschafft hatte. doch der einzelgänger stürzte bereits nach etwa vier metern, blieb aber glücklicherweise im bergschrund hängen. schon glaubten wir, dass wir als samariter den verletzten in die hütte zurückbegleiten müssten, doch nach ein paar minuten gab der einzelgänger entwarnung und humpelte selbständig in die hütte zurück. also packten nun auch wir den wässrigen eisfall an und schafften es irgendwie, darüber hinaufzukommen. im folgenden firnteil konnten wir wieder zu der anderen seilschaft aufschliessen und diese bald auch überholen. im mixed-teil angekommen wurde unser tempo dann wieder verlangsamt, da es doch die eine oder andere knackige stelle zu klettern gab. daher konnten wir mitverfolgen, wie die vorsteigerin der zweiten seilschaft ebenfalls stürzte - glücklicherweise in eine zwischensicherung, die trotz zweifelhaftem fels gehalten hatte. auch diese bergsteigerin hatte glück und trug keine hinderlichen verletzungen davon. trotzdem waren wir unterdessen etwas verunsichert und begingen den rest der tour mit einigen fragezeichen. endlich auf dem gipfel angekommen hatte der himmel immer noch nicht aufgeklart, sodass der abstieg über den südgrat und den anungletscher nochmals zu einem kampf durch den pflotsch verkam.

keine weiteren seilschaften in dieser route


abstieg:

alles entlang des südgrates, bis der firnrücken in die felsen übergeht. auf dem felsgrat runter nach zem hindri ligg (3009m). auf dem anungletscher östlich des jegichnubels hinunter zur moräne, wo wegspuren zur anenhütte (2358m) führen. weiter auf die fafleralp (1795m), wo es eine postautohaltestelle gibt.



grosshorn nordwand
grosshorn nordwand: im aufstieg zur schmadrihütte



grosshorn nordwand
grosshorn nordwand: kurz vor der schmadrihütte sieht man gut in die wand



schmadrihütte
grosshorn nordwand: geburtstagsbier auf der schmadrihütte



grosshorn nordwand
grosshorn nordwand: im oberen teil der firnwand



grosshorn nordwand
grosshorn nordwand: nach dem stundenlangen waten durch den schneesumpf muss alles getrocknet werden



grosshorn nordwand
grosshorn nordwand: der obere teil der grosshorn nordwand im jahre 2018 vom rotbrättgrat aus gesehen


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