scheideggwetterhorn

nordwestpfeiler


warmes wetter und langes tageslicht veranlassen uns, uns endlich an dem berühmten klassiker in grindelwald zu versuchen. wir starten um 2 uhr in luzern und sind ungefähr eine halbe stunde vor mitternacht wieder zurück - ein langer tag!


zustieg:

zunächst heisst es mal, auf die grosse scheidegg (1962m) zu gelangen.
hier wendet man sich südwärts zum schafhubel (2035m) und weiter richtung rinderstutz. an den felsen angelangt, klettert man etwas links der kante circa 150m auf das grosse band, das in etwa 300m nach rechts zum einstieg südwestlich der beiden markanten verschneidungen führt. gegen schluss leisteten wir uns vor dem eigentlichen einstieg noch einen zünftigen verkletterer, der uns beinahe anderthalb stunden kostete. schon sahen wir unsere eintages-begehung davonflattern!


route:

nun geht's in ungefähr 40 (!) seillängen immer mehr oder weniger der kante entlang richtung scheideggwetterhorn.
die kletterei ist in drei teile gegliedert: im unteren drittel erreicht man in 12 seillängen (meist im Vten grad, eine VI+) den ersten markanten turm, wo sich auch eine biwakmöglichkeit befindet. nun etwas flacher weiter in fünf seillängen auf die wunderschöne pargätzi-schulter (meist III bis IV, eine SL VI+). hier könnte man einen fünfsterne-biwakplatz beziehen (kein wasser, ab circa mitte juli auch keinen schnee mehr).
nun folgt der anspruchsvollste drittel der tour: in anhaltend steilem fels geht's in 10 längen hoch - meist V+ bis VI+, wobei auch die fünfer absolut nicht zu unterschätzen sind! vor allem der luftige off-with namens pargtäzi-verschneidung hat es in sich: wenn man rechts des risses den ersten haken klinken kann, befindet man sich bereits etwa 10m über dem sichernden partner - stürzen absolut verboten!
der oberste drittel ist dann deutlich einfacher und kann durchwegs zusammen geklettert werden (II bis III). total circa 12h

bewertung: E5, SS, VI+

angetroffene verhältnisse am 25.august 2000:
der ganze pfeiler präsentiert sich trocken und schneefrei.

keine weiteren seilschaften in dieser route


abstieg:

man wendet sich vom gipfel richtung wetterhorn. eine kurze abseilstelle führt in die scharte, von hier wiederum abseilen in die plattige rinne und hier entweder zu fuss oder weiterhin abseilend bis auf den gutzgletscher. über diesen absteigen bis unter die chrinne. hier ist im sommer mindestens für den vorsteiger steigeisen und pickel unerlässlich: über den steilen eishang wendet man sich südlich und erreicht so die scharte (~3060m). von hier per abseilen runter auf den chrinnengletscher und entlang von wegspuren und steinmännern zur glecksteinhütte (2316m). hier trafen wir zur dämmerungszeit ein und gönnten uns die erste richtige pause. anschliessend auf dem ausgesetzten, aber gut ausgebauten hüttenweg zurück nach grindelwald. die etlichen gegensteigungen fahren nach dieser langen tour besonders unangenehm in die knochen...



scheideggwetterhorn nordwestpfeiler
scheideggwetterhorn nordwestpfeiler: der wetterhornpfeiler in der kunst (ferdinant hodler, 1887)



scheideggwetterhorn nordwestpfeiler
scheideggwetterhorn nordwestpfeiler: am frisch verschneiten berg ist das einstiegsband und der pfeiler sehr gut ersichtlich



scheideggwetterhorn pargätzischulter
scheideggwetterhorn nordwestpfeiler: gute biwakplätze auf der pargätzischulter



scheideggwetterhorn pargätziverschneidung
scheideggwetterhorn nordwestpfeiler: im der berühmt-berüchtigten pargätziverschneidung


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