ärlenhoren

"softshell" (nordwestwand)


dank den warmen temperaturen im spätsommer können wir die vor vier jahren begonnene route an der schattigen ärlenhoren nordwestwand fertigstellen.


zustieg:

von der handegg (1400m) auf dem weg zur gruebenhütte steil hoch nach ärlen und weiter richtung egg. bei pt.1975, wo der weg dem geländerücken entlang nach westen abschwenkt, entlang von steinmännchen in den talkessel vom "undrem horen" absteigen und das wasser oberhalb des zusammenflusses der drei bäche überqueren. alles entlang von steinmännchen richtung südosten zum einstieg links einer tief eingeschnittenen rinne. T3, 1½h


route:

abwechslungsreiche route für heisse tage. die sonne scheint erst nach 15 uhr in die wand (sommerzeit). im frühsommer oft noch schnee auf dem flachen mittelteil. auf den letzten metern der allerletzten seillänge wird der fels mürbe und sehr flechtig. wer nicht auf den gipfel möchte, kann auch vom siebten bohrhaken (gleich nach dem steilaufschwung) der letzten ansonsten sehr schönen länge abseilen, um diesen unlohnenden (aber einfachen) schluss nicht klettern zu müssen. auf dem vorgipfel macht man dann stand am offensichtlichen block, um anschliessend circa 5m nach süden zur abseilstelle zu queren (um seilverhänger zu vermeiden). will man auf den gipfel, verfolgt man den einfachen blockgrat und steigt diesen wieder zurück.

im september 2015 bohrten wir die ersten 6½ seillängen bis zum beginnenden risssystem ein. da ich unfallbedingt längere zeit nicht klettern konnte, wurde es august 2019, bis wir an der route weiterarbeiteten. unterdessen hat aber der erstbegeher der linken route (rot) trotz unserer vorhanden bohrhaken frischfröhlich in unsere route die blaue linie reingbohrt. sie ist in 4½ SL identisch mit unserer kletterei, die anderen verlaufen etwas links davon (aber oberhalb der schrofen nur circa 1½m!). routenchaos ist vorprogrammiert... zudem wurde unsere route, die möglichst clean gehalten wurde, mit einer unsäglichen anzahl bohrhaken grob verunstaltet. und zu guter letzt ist er oberhalb unserer route in das offensichtliche risssystem eingeschwenkt, das der logische weiterverlauf unserer linie gewesen wäre. von erstbegeher-ethik scheint dieser kletterer noch nie etwas gehört zu haben.

bewertung: E2, 6c (eine stelle), sonst bis 6b+ (siehe topo)

material: 2x50m-seile, 8 express, camalot C3 #1, camalots C4 #0.3 bis #2, mittlere keile

angetroffene verhältnisse am 15.september 2019:
die wand ist mehr oder weniger trocken, einzig in der 8ten länge läuft wenig wasser.

keine weiteren seilschaften in dieser route


abstieg:

durch abseilen



ärlenhoren nordwestwand
ärlenhoren nordwestwand: beim aufstieg zur gruebenhütte fällt mir diese wand auf: ist hier wohl eine erstbegehung möglich?



ärlenhoren nordwestwand
ärlenhoren nordwestwand: beim einrichten der schlüssellänge



ärlenhoren nordwestwand
ärlenhoren nordwestwand: der diffizile quergang in der 10ten länge



ärlenhoren nordwestwand
ärlenhoren nordwestwand: die sonne erreicht die wand erst zwischen 15 und16 uhr, der spitz im hintergrund ist der alplistock



ärlenhoren nordwestwand
ärlenhoren nordwestwand: in der 11ten länge



ärlenhoren nordwestwand
ärlenhoren nordwestwand: da die gesteinsqualität etwas abnimmt, setzen wir im oberen teil mehr bohrhaken



kleiner diamantstock
kleiner diamantstock: im rücken leuchtet ständig die NE-wand des chliinen diamantstockes



ärlenhoren nordwestwand
ärlenhoren nordwestwand: in NW lockt das schöne rote ärlengrätli...



ärlenhoren nordwestwand
ärlenhoren nordwestwand: die von uns erstbegangene route "softshell"


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