sassariente

"via elena" (SW-grat)

29.09.25

 

"...man findet eher reibungskletterei, unterbrochen von brüchigem, dreckigem und schlüpfrigen fels; felsschuppen, die man nur streicheln sollte, im kampf mit büschen und wacholdergestrüpp."
dieser enthusiastische beschrieb aus dem SAC-kletterführer von 2013 lässt ganz grosses abenteuer erahnen!


zustieg:

von cugnasco (zwischen bellinzona und locarno) fährt man gleich vor der brücke über den el rïèna auf der schmalen strasse richtung monti di motti, parkiert aber ~2½km vorher auf dem kleinen parkplatz bei pt.1026, von wo man auf der fahrverbotsstrasse zu fuss nach el mòta geht.
hier alles dem rücken entlang hoch zum fuss des SW-grates. zunächst gleich über die kleine namenlose alp (~1130m), dann durch den wald entlang von wegspuren nach a grossèca (1297m). weiter entlang des rückens (wegspuren, farbige punkte) bis zur geröll-lichtung auf ~1500m. nun auf wegspuren waagrecht nach rechts, durch die rinne und gleich anschliessend hoch an den wandfuss. (T3, 1h)


route:

die erste, sehr moosige platte sieht äusserst unattraktiv aus. daher umgingen wir sie in besagter rinne und stiegen nach rechts zum ersten standplatz bei einem baum hoch. hier beginnt die kletterei, wobei sich kurze, knackige felsabschnitte mit vielen gras- und erdpassagen abwechseln. die bohrhaken sind nicht gerade üppig gestreut, und vor allem bei den ausstiegen aus den steilen platten folgt jedesmal griffloser dreck. früher wuchsen hier wohl genügend wacholderbüsche, sodass man sich daran einigermassen sicher auf die erde hochziehen konnte, doch heute sind die meisten dieser büsche abgestorben. das tote holz wirkt nicht allzu zuverlässig. so erreicht man nach drei seillängen einen kleinen turm, von dem man wenige meter nach hinten absteigt. der obere teil bietet dann zum glück schönere kletterei, besseren fels und auch etwas engere absicherung. bei der letzten länge sind zwei A0-stellen eingezeichnet, wobei die erste (gleich nach dem stand) etwa drei meter links in einem schönen riss umgangen werden kann (allerdings ist dann der zweite bohrhaken total am falschen ort). für die zweite A0-stelle auf der steilen platte fanden wir keine freie lösung. so erreicht man bald den gipfel. (3¼h)

bewertung: E4, 5c (achtung: old-school-bewertung, wir erachteten alle längen als deutlich schwieriger - ausser die 3b, die wohl eher ein T6 darstellt)

material: 45m-seil, schlingen, 8 express, cams #0,5 bis #3

angetroffene verhältnisse am 29.september 2025:
die gelben flechten waren trotz trockenem wetter ziemlich rutschig, die dreckausstiege äusserst unangenehm und heikel. ansonsten perfekte bedingungen.

keine weiteren seilschaften in dieser route


abstieg:

vom gipfel führt eine waghalsige holzkonstruktion über die östlich felsstufe hinunter. nun verfolgt man am besten die äusserst eindrücklich trockensteinmauer auf dem gratrücken westwärts, die im zweiten weltkrieg von polnischen internierten gebaut wurde (daher die bezeichnung "muro dei polacchi"). so erreicht man via forcarella (1642m) die alp fopiána (1492m). hier führt ein weg südostwärts zu a grossècca, von wo man über den vom aufstieg her bekannten rücken zurück zur strasse gelangt. (T3)



sassariente SW-grat
sassariente SW-grat: der sassariente vom bahnhof tenero aus gesehen



sassariente SW-grat
sassariente SW-grat: der sassariente von südost gesehen, links am horizong verläuft die route (©alpintouren.com)


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