muttenhörner

überschreitung N-S (blauberg / griegufergrat / gross und chli muttenhorn)


für heute haben wir uns eine schöne, aber einfache linie ausgelesen: die gesamte überschreitung der muttenhörner vom furkapass bis zur muttenlücke. doch wieder mal zeigt es sich, dass im tourenportal des SAC die touren einfach aus der führerliteratur abgeschrieben und nicht vorgängig recherchiert werden. der letzte teil dieser überschreitung ist infolge gratwegbruchs absolut nicht mehr begehbar!


zustieg:

die tour beginnt gleich beim grossen parkplatz des furkapasses.


route:

blauberg:
vom parkplatz zunächst wenig nach süden absteigen zu pt.2424 und nun auf gutem weg am sendemast vorbei südlich richtung blauberg aufsteigen. es lohnt sich, erst in der dämmerung zu starten, da sich der pfad nach ca 100hm verliert und man sich den weg durch den obersten schuttigen und brüchigen hang selber suchen muss (cf foto). so erreicht man oberhalb der markanten felsen den WNW-grat und folgt ab hier einem guten schafpfad auf den gipfel des blauberges (2768m). T4, ¾h
griegufergrat:
nun bleibt man alles auf dem grat und folgt in einem sehr langen ständigen auf und ab dem schafpfad bis zu pt.2905. die wenigen kurzen umgehungen sind dank dem guten trampelpfad einfach zu finden. von hier kraxelt man runter zum blaubergpass (2864m). T4, 1½h
N-grat gross muttenhorn:
vom pass verfolgt man alles den grat richtung gipfel. die schönen kletterstellen sind immer dort, wo auch umgehungen in der schuttigen flanke möglich wären. unbedingt am grat bleiben! dies bedingt allerdings das mitführen eines 30m-seiles, da vom letzten turm circa 13m (und nicht 20m, wie in der führerliteratur beschrieben) von einem originellen und guten schraubenstand abgeseilt werden muss. da die einfachen kletterstellen immer an gutem und griffigem fels vonstatten gehen, kann diese kletterei von geübten alpinisten problemlos ohne seilsicherung gemacht werden. falls man sichern möchte, genügen ein paar wenige schlingen. T5, 1h
verbindungsgrat gross zum chli muttenhorn:
grundsätzlich verfolgt man alles den einfachen blockigen grat via den sattel 2934 und den pt.2984. T4, ¾h
verbindungsgrat chli zum stotzig muttenhorn:
einfacher abstieg entlang des grates. nur gleich zu beginn muss für die umgehung der senkrechten gipfelwand wenig in die SW-flanke ausgewichen werden. so bald wie möglich wieder zurück an den grat halten. so erreicht man den flachen sattel bei circa 2915, wo ein kleiner gletscher nach norden ansetzt. wir stiegen weiter über pt.2943 und wollten an den NW-grat des stotzig muttenhorns. doch bald nach pt.2943 zeigten sich immer grössere spalten und klüfte im grat. gegen schluss ist der moränenartige blockgrat total zerrissen und teilweise bereits abgesackt. die letzten 20m sind absolut instabil. dann fällt der bröselnde grat senkrecht in eine neue scharte ab - auf der gegenseite zeigen sich frisch aus dem schutt aufgetauchte senkrechte felsen. oberhalb dieser sieht man noch den schutt des ehemaligen gratkammes. nach längerem überlegen und suchen kamen wir zum schluss, dass es hier absolut kein durchkommen mehr gibt. nach NE und SW fällt hier der grat zerbröselnd und sehr steil ab. möglicherweise könnte man ein wenig den grat bis zu den ersten stabilen zacken zurücksteigen und von dort her versuchen, mit abseilen auf den saasgletscher zu gelangen (man bräuchte vermutlich 2 50m-seile, welche wir nicht mitführten). gemäss des tourenberichtes von "spez" auf hikr.org gibt es anscheinend eine möglichkeit, über das lose geröll zum gletscher hinunterzusteigen. so könnte man über den saasgletscher nach süden queren und via den SW-grat aufs stotzig muttenhorn gelangen. zurück auf den NW-grat zu gelangen ist vermutlich angesichts der sehr steilen felspartie oberhalb des gletschers unmöglich. daher mussten wir hier die tour abbrechen und zurück zum erwähnten sattel kraxeln, wo der nach norden führende namenlose gletscher einen abstieg ermöglichte. T5, ¾h

bewertung: E2, WS, II, T5

material: 30m-seil, schlingen

angetroffene verhältnisse am 27.juli 2020:
frühmorgens hie und da noch etwas wassereis auf den steinen und felsen, bald aber tiptop trocken.

keine weiteren seilschaften in dieser route


abstieg:

wie oben erwähnt stiegen wir vom sattel (~2915m) nach norden über den gletscher ab und erreichten so nach dem traversieren von einigen firnfeldern und schutt den markierten wanderweg, der von der rotondohütte zum furkapass führt. auf diesem via deieren-alpetli und über den pass (2745m) zurück an den furkapass.



blauberg
muttenhörner überschreitung N-S: die ungefähre aufstiegslinie durch die nordflanke des blauberges



muttenhörner überschreitung N-S
muttenhörner überschreitung N-S: rechtzeitig zum sonnenaufgang auf dem blauberg angekommen



muttenhörner überschreitung N-S
muttenhörner überschreitung N-S: im westen zeigen sich die berner giganten



griegufergrat
muttenhörner überschreitung N-S: auf dem griegufergrat



gross muttenhorn nordgrat
muttenhörner überschreitung N-S: der gross muttenhorn nordgrat



gross muttenhorn nordgrat
muttenhörner überschreitung N-S: teilweise sehr schöner, kletterfreundlicher fels am gross muttenhorn nordgrat



muttenhörner überschreitung N-S
muttenhörner überschreitung N-S: blauberg, griegufergrat und nordgrat vom gipfel aus gesehen



chli muttenhorn
muttenhörner überschreitung N-S: blick zurück vom chli muttenhorn auf den verbindungsgrat



chli muttenhorn
muttenhörner überschreitung N-S: der abstieg vom chli muttenhorn - gut sichtbar die senkrechte gipfelpartie



stotzig muttenhorn
muttenhörner überschreitung N-S: der NW-grat aufs stotzig muttenhorn von pt.2942 aus gesehen



muttenhörner überschreitung N-S
muttenhörner überschreitung N-S: in der scharte fehlen 30m grat!



muttenhörner überschreitung N-S
muttenhörner überschreitung N-S: auf der gegenüberliegenden seite gut sichbar, wo früher der kamm auf die felsen führte



muttenhörner überschreitung N-S
muttenhörner: rot eingezeichnet der ehemalige kammverlauf des block- und schuttgrates, darunter die unüberwindbare scharte



muttenhörner überschreitung N-S
muttenhörner überschreitung N-S: dies wäre eine option, um möglicherweise doch noch aufs stotzig muttenhorn zu gelangen


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