matterhorn

"schmid"-route (nordwand)

der schneereiche juli 2011 hat doch auch sein gutes: die matterhorn nordwand weist sehr gute verhältnisse auf. nachdem wir unseren letzten versuch vor zwei jahren infolge starken winden und spindrift abgebrochen haben, wagen wir uns nun nochmals an die schmid-route.

zustieg:

als ausganspunkt bietet sich die hörnlihütte oder ein biwak auf dem schuttfeld oberhalb pt. 3032 an. bequem mit der bahn auf schwarzsee und nun auf sehr gut ausgebautem weg via hirli zur hütte. es empfiehlt sich, am abend vor der tour den einstieg zu begutachten, da man sonst gefahr läuft, wie viele andere seilschaften ein couloir zu früh hochzusteigen, welches sich als eine sackgasse unter dem solvay-biwak entpuppt.

route:

von der hörnlihütte geht man zum sattel vor dem einstieg zum hörnligrat hoch (3279m) und steigt nun nordwestlich ab. der felsriegel wird an seiner schwächsten stelle durchstiegen, nun steil über das folgende firnfeld hoch und jetzt ohne höhe zu gewinnen circa 500m über den matterhorngletscher bis unter das zweite(!) firnfeld traversieren. auf diesem bis gegen dessen ende hochsteigen, hier rechts durch mixed-gelände zu der von weitem sichtbaren rampe. dieser folgend immer rechtshaltend bis zu einer vereisten plattenzone, über diese hinauf und nach rechts zu einem band. nochmals rechtshaltend erreicht man die ausstiegslängen, über welche man den zmutt-grat vor dem letzten aufschwung erreicht. über diesen leicht zum gipfel (9½h).

im ersten, eher leichteren teil können noch brauchbare sicherungen angebracht werden, je schwieriger die kletterei wird, umso schlechter werden die sicherungsmöglichkeiten; in den plattigen ausstiegslängen kann gar nicht mehr gesichert werden.

bewertung: E5, SS, V

angetroffene verhältnisse am 14.august 2011:
dank den vielen schneefällen in diesem sommer sind die verhältnisse im unteren teil hervorraggend (harter schnee und gutes eis), in der rampe meistens auch gut (2 stellen mit nur dünnem eis auf dem fels), die vereisten platten sind sehr schöne eiskletterei, die ausstiegslängen hingegen weisen eine dünne, lockere schneeauflage auf, die nicht über jeden verdacht erhaben ist

einige weitere seilschaften