matterhorn

furggengrat (südostgrat)


in meinem kopf geistert seit langem das bild einer sehr luftigen kletterstelle am furggengrat des matterhorns herum. diese foto habe ich als kind in einem bergbuch entdeckt - schon damals hoffte ich, einmal in die fussstapfen dieses kletterers steigen zu können. nun wollen wir dies wahr machen...


zustieg:

von der station schwarzsee (2588m) ob zermatt geht's einen knappen kilometer auf dem weg richtung hörnlihütte aufwärts. bei hirli (2775m) zweigen wegspuren richtung südwesten ins gerölltal ab, das sich unter der matterhorn-ostwand befindet. am rechten rand (in laufrichtung gesehen) des furgggletschers erblickt man einen gletscherabbruch, der das hochsteigen durch den steilen felsriegel auf den gletscher in der ostwand ermöglicht. über diesen ins breuiljoch (3323m) und dem grat entlang zum bivacco bossi (3352m). WS, 2h
alternativ könnte man auch von der hörnlihütte richtung biwakplatz absteigen und von hier die E-flanke des matterhorns auf der gletscherterasse queren, allerdings ist man hier hie und da stein- und eisschlag ausgesetzt. L, ¾h ab hörnlihütte


route:

kurz nach dem biwak erklettert man nach anfänglich leichten felsen links des grates eine markante kaminverschneidung (III). anschliessend wird das gelände wieder deutlich einfacher: man ersteigt seilfrei die schutthänge der ostwand (bleibt aber immer in gratnähe), bis man eine erste schulter erreicht. die folgende passage ist stark dem eis- und steinschlag ausgesetzt. zunächst quert man nach rechts, bis man über firn oder bänder wieder nach links zurückkehren kann und in der nähe des picco muzio an den grat gelangt. nach einem sehr steinschlägigen couloir kommt man wieder in die gratnähe. nochmals rechtshaltend erreicht man über heikle platten die nächste schulter, gleich unter dem steilen gipfelaufbau. ab hier gibt es verschiedene möglichkeiten - am besten wählt man eine, die den aktuellen verhältnissen entspricht. wir kletterten exponiert nach links an seltsam crèmeschnittenartig geschichteten, aber doch recht kompaktem fels auf die südseite, querten unter einer überhängende wandpartie durch und gelangten durch eine kurze vereiste verschneidung und einer schwierig zu kletternden wandpassage auf die leichteren hänge unter dem schweizergipfel. von hier einfach weiter zum gipfel. 7h

bewertung: E5, S+, VI

angetroffene verhältnisse am 7.august 2001:
vor zwei tagen war eine kaltfront über's land gezogen und hatte die berge mit schnee und eis bedeckt. entsprechend anspruchsvoll waren die ersten seillängen in der kaminverschneidung. am gipfelaufbau hatte das schnmelzende wasser schon am vortag viele eiszapfen bilden lassen, die sich bald in der morgensonne zu lösen begangen. nur mit viel glück wurden wir von keinem geschoss getroffen. das ostseitige kamin im gipfelaufbau war mit schnee gefüllt und daher keine option für uns, weshalb wir auf die sonnige südseite wechselten (wo wir allerdings auch noch auf vereiste rinnen und risse stiessen).

keine weiteren seilschaften in dieser route


abstieg:

wie immer über den total überfüllten hörnligrat mit teilweise hoffnungslos überforderten seilschaften. ZS, 3½h



furggengrat (matterhorn SE-grat)
furggengrat (matterhorn SE-grat): das matterhorn von SE gesehen



furggengrat (matterhorn SE-grat)
furggengrat (matterhorn SE-grat): die ungefähre von uns gewählte aufstiegslinie, links am horziont der liongrat



furggengrat (matterhorn SE-grat)
furggengrat (matterhorn SE-grat): die route im oberen teil


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