pilatus
kulmchrachen mittlere variante
18.05.02
jedes jahr gehe ich mindestens einmal durch den kulmchrachen auf dem pilatus, meistens im frühjahr, seltener auch in ausgeapertem zustand im sommer. häufig nehme ich die objektiv einigermassen sichere "normalvariante" (im topo rot eingezeichnet), die variante "sattel/eselwand" (blau) oder auch die variante "kulmwiese" (dunkelgrün), doch dieses mal dummerweise das ziemlich gefährliche mittlere couloir (gelb).
jahrelang wurde diese wilde umgebung von bohrhaken verschont. doch in den letzten jahren montierten zunächst steilwand-skifahrer bohrhakenstände, im warmen und trockenen dezember 2015 dann wurde diese aufstiegsvariante sogar mit bohrhaken ausgerüstet (und als erstbegehung reklamiert!) - schade!
zustieg:
mit dem bike von kriens zum pt.1371 kurz vor der fräkmüntegg. hier wechselt man auf den leicht absteigenden und südwärts zum gsässweg führenden wanderweg. nach der querung der rodelbahn zweigt der gsässweg richtung treichen ab. bei pt.1619 stösst man auf den nauenweg, auf welchem man ungefähr 200m absteigt. nun wird der steinbockweg bis zur abzweigung ins markante couloir verfolgt. T3, 2¼h
route:
nun das couloir hoch bis zu einer engstelle, wo das mittlere couloir geradeaus weiterführt (an dieser stelle geht die rechte normalvariante mit einer querung nach rechts aufwärts aus dem couloir hinaus). das mittlere couloir ist sehr brüchig und steinschlägig und daher nur im hochwinter zu empfehlen. je nach schneelage muss ein plattiger felsaufschwung bewältigt werden. anschliessend geht's in übelstem bruch steil aufwärts, quert nach einem überhang nach links in eine mulde, von wo eine auf der rechten seite äusserst brüchige verschneidung nach links auf eine steile wiese unter dem schlussfirngrat vor der scheinwerferscharte führt. über den firngrat in die scharte und über die eselwand auf den gipfel des esels. 1½h
material: 1 pickel, bei sehr hartem schnee ev. steigeisen (die auf den "heldenhaften" internet-videos zur schau getragene nordwand-ausrüstung ist absolut überflüssig)
angetroffene verhältnisse am 18.mai 2002:
		der schnee war schon arg zurückgeschmolzen, sodass ich das meiste in unglaublich unzuverlässigem fels klettern musste. zudem ist's im mai natürlich zu warm, sodass die felsen kaum mehr zusammenhielten. insgesamt eine in diesem zustand sehr gefährliche tour. besser unternimmt man diese variante bei kaltem wetter im hochwinter.
keine weiteren leute in dieser route
abstieg:
am besten richtung klimsen und dann nauen-/gsässweg zurück zum bike. im frühling kann bis zur abzweigung des gsässweges auf dem hosenboden abgefahren werden.
die fotos stammen von verschiedenen begehungen aus den jahren 2006 bis 2021
	
	kulmchrachen (pilatus): das topo mit den verschiedenen varianten (© marko cupić)
	
	kulmchrachen (pilatus): schon der gsässweg zeigt sich häufig von seiner schönsten seite
	
	kulmchrachen (pilatus): fantastische tiefblicke auf den kreuztrichter vom nauenweg aus
	
	kulmchrachen (pilatus): auch weiter oben domniert der kreuztrichter und die rigi das bild
	
	kulmchrachen (pilatus): beim einbiegen ins erste couloir - es lohnt sich, schnell zu gehen, da hier alle steine durchkommen
	
	kulmchrachen (pilatus): bei gutem schnee bleibt man in der rinne, ansonsten wechselt man auf die rippe rechts
	
	kulmchrachen (pilatus): bei guter schneelage wie im frühjahr 2019 oder 2021 darf man sich gefahrlos ins mittlere couloir wagen
	
	kulmchrachen (pilatus): hier geht's auseinander: links im bild die mittlere, im vordergrund die rechte variante
	
	kulmchrachen (pilatus): am schluss gelangt man via eselwand auf den esel
	
	kulmchrachen (pilatus): im nauen kann perfekt auf dem hosenboden runtergerutscht werden
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