bannalpnadel

nordgrat


eigentlich liebäugelten wir mit der ganzen überschreitung des gesamten ruchstock-nordgrates, doch waren wir uns von beginn an nicht sicher, ob wir die steile und äusserst brüchige nordwand an den hasenstöcken wirklich klettern werden.


zustieg:

von der bannalp via räckholteren und büelenboden auf die bannalper schonegg (2249m). neuerdings werden hier statt der kühe die wanderer mit zwei parallel laufenden elektro-zäunen eingesperrt! (T2, 1h)


route:

nun zunächst flach, aber stellenweise bereits etwas brüchig an den auffälligen ersten turm (der mit dem loch) am nordgrat zur bannalpnadel. der erste turm wird von rechts her auf einer steilen rampe angegangen. so erreicht man die kante und folgt nun ständig dieser. für den abstieg in die folgende scharte haben wir zwar einen etwas dubiosen schlaghakenstand entdeckt, allerdings bevorzugten wir für das abseilen einen etwas höher gelegenen stabilen zacken (30m). auch der zweite turm wird überklettert, der abstieg gestaltet sich hier einfach. der dritte turm weist mehrheitlich gehgelände auf, zum schluss kurz in die scharte abklettern (bis hier maximal III).
nun steht man am fusse der steilen bannalpnadel. man quert ganz wenig in die nordwand hinein, um den markanten riss zu verfolgen, der sich oben zu einem kamin ausweitet (einige schlaghaken, IV). so erreicht man nach zwei bis drei seillängen den gipfel dieser markanten nadel.
da das gipfelkreuz am boden lag, nahmen wir uns die zeit, dieses wieder aufzustellen und so gut wie möglich zu verankern.

bewertung: E4, ZS, IV

material: 60m-seil, schlingen, 4 express, cams #0,75 bis #3

angetroffene verhältnisse am 11.september 2022:
schattseitig vom vorangegangenen regen noch etwas feucht, zudem kalter westwind
selbstverständlich keine weiteren seilschaften


abstieg:

auf der nadel ganz kurz nach westen richtung einer scharte absteigen. der hier befindliche schlingenstand war so zermodert, dass wir die schlingen problemlos entfernen konnten. auch hier scheint seit jahrzehnten niemand mehr abgeseilt zu haben! nach dem einrichten des neuen standes seilten wir 30m nach westen auf ein band ab. auf diesem wechselt man in die scharte vor den hasenstöcken. da uns das erklettern der anschliessenden äusserst brüchigen nordwand zu riskant erschien, seilten wir wiederum an einem zacken 30m westwärts in die brüchige rinne ab. früher konnte man von hier zum gletscher absteigen und über diesen richtung bannalp weitergehen, doch nun versperrt eine 20m hohe steilstufe den weg. da alles gestein äusserst lose ist, fanden wir vorerst keine möglichkeit, einen stand einzurichten. so mussten wir zunächst auf einer hier ansetzenden brüchigen rampe circa 40m leicht absteigend nach norden wechseln, wo wir wiederum einen schlingenstand bauen konnten. nach dem abseilen geht es über geröll richtung münggenstöckli und dann nach norden zum gruenboden. auf dem eingezäunten weg zurück zur seilbahn.



bannalpnadel
bannalpnadel: die bannalpnadel von E gesehen. rechts der 3.turm, links der brüchige aufstieg zu den hasentöck (© nobis, hikr)



bannalpnadel
bannalpnadel: ...und von westen her beim aufstieg vom staudamm zur chrüüzhütte



bannalpnadel
bannalpnadel: der absstieg gesehen von der scharte nordwestlich der hasenstöck


 letzter bericht              nächster bericht

 

bergtouren chronologisch
bergtouren  alphabethisch
bergtouren  nach regionen

raritäten chronologisch
raritäten nach regionen

nordwände chronologisch
nordwände  nach regionen

klettertouren chronologisch
klettertouren nach regionen

top-10-touren
beste nach regionen
alle 4000er der alpen
weitere häufig besuchte berge

erstbegehungen

kontakt: info_ÄT_holzding.ch

möbelschreinerei