huetstock intégral

gesamtüberschreitung


da der wetterbericht doch recht unsicher ist, wählen wir eine tour, bei der man jederzeit aussteigen kann: die gesamte überschreitung der melchtaler berge vom storeggpass bis zum barglen. zusammen mit der überschreitung der engelberger berge vom rot grätli zum rigidalstock handelt es sich dabei um eine der längsten voralpinen gratüberschreitung in der innerschweiz.


zustieg:

um auf den storeggpass (1742m) zu gelangen, wählten wir die östliche variante: mit dem zug nach grafenort, zu fuss nach mettlen (20'), mit der privaten seilbahn nach rugisbalm und weiter nach eggendössli (1418m). von hier auf die storegg (¾h).
selbstverständlich wäre es auch möglich, mit dem postauto nach der alten brücke (801m) anfangs melchtal zu fahren um via delligen, eggli, vorder stalden und denalp die storegg zu erreichen. die ganze tour würde sich damit um circa 1¼h verlängern.


route:

ein gut ersichtlicher pfad führt von der storegg auf den widderfeldstock (2351m) (teilweise markiert, steinmänner, durch den chrachen eine völlig übertriebene und unnötige stahlseilanlage). nach dem aufstieg durch die hohmad erreicht man den W-grat, über diesen zum gipfel (T3, ¾h).
vom widderfelstock dem grat entlang zum bocki-rotsand (2204m) absteigen. (T3, 5')
hier setzt der hübsche sunnigberggrat an, der mehr oder weniger alles der gratkante entlang überschritten wird (ausnahme: ein brüchiger steiler turm wird rechts umgangen). so erreicht man den gipfel des nünalphorns (2385m). (T6, 1¼h)
der abstieg zum juchli (2171m) gestaltet sich wiederum einfach. (T3, ¼h)
nun gilt es, die abweisende nordseite des zahm geissberges zu ersteigen: zunächst der gratschneide entlang an den steilaufschwung. der erste felsriegel wird einfach erklettert. so erreicht man das band auf halber höhe. hier wählten wir nach einem erkundungsversuch auf der rechten seite die linke variante in der etwas brüchigen und grasdurchsetzten NE-wand: zunächst circa 20m nach SE, dann schräg links aufwärts, um eine schwache kante herum in eine grasige verschneidung, die rechtshaltend zurück zum gipfel des zahm geissberges (2514m) führt. (III, 1h) (die rechte variante in der NNW-wand erschien uns trotz etwas besserem fels insgesamt etwas heikler.)
vom zahm geissberg auf den huetstock führen gut ersichtliche wegspuren. (T4, ¼h)
für den abstieg in den sattel rotsand verfolgt man zunächst die gratschneide. nach einem ausgesetzten "messer" kurz etwas rechts haltend steil hinunter zu schrofengelände, zurück an den grat und vor dem turm kurz links in die E-flanke. nun folgt die erste von drei schwierigen kletterstellen: ein überhang wird westlich des turmes abgeklettert (III, schlaghaken). nun nach brüchigem schrofengelände in die offensichtliche rinne westlich der gratkante, bis diese steil abbricht. hier führt die zweite kletterstelle in einem S an den wandfuss (III, 1 schlaghaken). zurück an den gratfuss. kurz ansteigend erreicht man nun auf der einfachen geröllschulter den letzten steilabbruch bei pt.2470, dieser wird zunächst richtung westen durch eine rinne abgestiegen, eine ausgesetzte kletterstelle (III, nicht absicherbar) führt am schluss östlich zurück an den grat. [detailbeschrieb SE-grat im aufstieg] (1½h)
auf wegspuren auf's hanghorn (2679m). (T3, ½h)
nun zunächst einfach, bald aber ausgesetzt auf schrägen platten alles der gratlante entlang zum sattel vor dem hüenderbergli (2630m). dieses wird steil an ziemlich faulem fels erklettert, um auf der gegenseite kurz auf platten wieder abzusteigen. geröll führt nun in die fullücke (2552m). (T6, II, ½h)
zunächst wiederum einfach an den steilaufschwung in der nordwand des rotsandnollens. 20m heikle und steile kletterei bringen einem auf das plattendurchsetzte geröllgelände. über dieses einfach zum gipfel (2700m). (III, 1h)
auf wegspuren (steinmänner) runter in den sattel tannenrotisand (2537m) und der wasserscheide entlang an den E-grat des barglen. (T3, ¼h)
nun mehr oder weniger alles dem grat entlang in steiler kletterei auf den barglen (2669m), der erste überhängende turm wird links, der zweite und dritte rechts umgangen. hie und da kletterei an fantastischem fels, doch gleich viel kletterei auch an heiklem, brüchigem fels; einige schlaghaken, eine gedenktafel. (IV, 1¼h)

bewertung: E4, S, IV, T6

angetroffene verhältnisse am 26.juli 2015:
die verhältnisse sind nach der vergangenen langen trockenperiode ideal: die schrofen sind sehr trocken und damit unproblematisch zu begehen. für die kletterei ist es sicherlich von vorteil, wenn man deutlich reserven nach oben verfügt, da sich ansonsten die benötigte zeit infolge sicherungsaufwand schnell verdoppeln wird. auch muss man sich zwingend mit kletterei in brüchigem fels auskennen, da der fels doch über weite strecken nicht allzu zuverlässig ist. vor allem am rotsandnollen und stellenweise auch am barglen lässt einem steile kletterei an heiklem fels hie und da das fürchten lernen.

keine weiteren seilschaften in dieser route


abstieg:

nun könnte man selbstverständlich via hohmad (2490m), chringen (2152m) und bonistock (2169m) auf die frutt gelangen und bequem mit der gondel auf die stöckalp runterfahren, doch wegen des einsetzenden regens und der fortgeschrittenen stunde entschieden wir uns, durch die barglenchäle auf die wolfisalp (1941m) zu gelangen und von hier auf dem zum schluss geteerten (!) bergwanderweg zur strasse bei turrenbach (935m) runterzusteigen. (T4, T3, T1, 1¾h)



huetstock intégral
huetstock intégral: die übersicht über die ganze route



widderfeldstock
huetstock intégral: aufstieg vom storeggpass auf den widderfeldstock



sunnigberggrat
huetstock intégral: der weiterweg über den sunnigbergrat auf's nünalphorn, in der bildmitte: huetstock, links davon das hanghorn



sunnigberggrat
huetstock intégral: hie und da ausgesetzte kraxlerei am sunnigberggrat



zahm geissberg und huetstock
huetstock intégral: der weiterweg auf den zahm geissberg und huetstock, rot die von uns gewählte variante



kühe mit hörnern
huetstock intégral: es gibt sie noch, die kühe mit hörnern!



nünalphorn
huetstock intégral: das stolze nünalphorn vom zahm geissberg aus gesehen



huetstock
huetstock intégral: der weiterweg auf den huetstock durch die NW-flanke



huetstock
huetstock intégral: blick vom huetstock auf hanghorn und rotsandnollen



huetstock SE-grat
huetstock intégral: die drei kletterstellen am huetstock SE-grat



huetstock SE-grat
huetstock intégral: der kleine überhang westlich des gratturms



huetstock SE-grat
huetstock intégral: die letzte ausgesetzte kletterstelle vor dem rotsand



hanghorn
huetstock intégral: alles dem grat entlang runter vom hanghorn



hüenderbergli
huetstock intégral: der weiterweg über's hüenderbergli und durch die N-wand des rotsandnollens



rotsandnollen
huetstock intégral: die heikle kletterei auf den rotsandnollen



barglen ostkante
huetstock intégral: blick vom rotsandnollen auf die E-kante des barglen



barglen ostkante
huetstock intégral: vier bohrlöcher, aber keine möglichkeit, zu sichern...



barglen ostkante
huetstock intégral: hie und da luftige kletterei, nicht immer an zuverlässigem fels



barglenchäle
huetstock intégral: die barglenchäle ist wegen des vielen gerölls eher für den abstieg geeignet


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