pilatus

oberhaupt südwestgrat


nebst all den schönen kraxel- und klettergraten fehlt mir noch der kaum begangene verbindungsgrat zwischen dem tomlishorn und dem oberhaupt. leider ist er kurz vor dem oberhaupt duch militärische radaranlagen arg verunstaltet. gibt es dort überhaupt ein durchkommen?
dieser grat sollte nur im frühjahr begangen werden, wenn der aus den felsen gesprengte weg zwischen kulm und tomlishorn noch gesperrt ist. aufgrund der vielen schrofen und des brüchigen gesteins ist es beinahe unumgänglich, hie und da steine auszulösen - die dann auf den darunter verlaufenden weg fallen und die wanderer gefährden würden.


zustieg:

zustiegsmöglichkeiten gibt es unendlich viele. wir wählten die variante von der lütoldsmatt via langenmatt und laui zum ruessigrat (matthorn südwestgrat). über diesen bis zur chäle, die vor dem wunderbaren fels des klettergartens "stinkfinger" nordwestlich zum laub runterführt. durch diese hinunter und weiter zur alp tumli. über den tomligrat (tomlishorn südwestgrat, neuerdings unnötigerweise mit einer unzahl von bohrhaken verunstaltet) weiter auf's tomlishorn.


route:

vorerst steigt man entweder über schrofen und anschliessende felsstufen oder aber gleich auf dem wanderweg zur ersten scharte (~2060m) runter. nun folgt der erste kurze grattteil, der alsbald über einen schmalen kamm wieder auf den weg zurückleitet. auf diesem kurz über eine treppe absteigen und in der darauffolgenden einsattelung über schrofen (mit wegspuren!) zurück zum grat.
in einfacher kraxlerei weiter zum pt.2091. der abstieg in die nächste scharte durch eine schrofige rinne ist etwas unangenehm, aber doch nicht allzu heikel.
nun wird die kraxlerei schöner, da der grat nun mehrheitlich aus felsen statt aus gras besteht. vom folgenden turm wird alles entlang der kante runtergeklettert. die abkletterstelle vom nächsten turm wirkt etwas bedrohlich - darum hat hier wohl ein sanierer einen bohrhaken mit einem maillot-rapid versenkt, sodass man mit einer 10m-abseilfahrt in die scharte gelangen könnte. allerdings: das abklettern ist zwar ausgesetzt, wartet aber doch kaum mit mehr als einer IIer stelle auf. nun noch über den nächsten turm, dessen abstieg kurz auf der nordseite duch eine im frühling noch schneebedeckte rinne führt.

nun steht man vor dem letzten turm, der total von radar-anlagen überbaut ist. ich versuche trotzdem, einen weg daran vorbei zu finden. auf der rechten seite scheint es zunächst ganz gut zu gehen, doch plötzlich steht man vor einer steilen spritzbeton-wand. mit einem 50m-seil könnte man bequem an einer verankerungsstange zu dem unten ersichtlichen klettersteig für die arbeiter abseilen, doch da ich nur 30m mitführe, klettere ich zunächst am rande eines steinschlagnetzes in einer rinne ab, bis der spritzbeton senkrecht wird. von hier gelange ich mit 15m abseilen auf die eisenbügel und kann auf dem klettersteig zu der provisorischen baustelle gelangen. schräg aufwärts auf schrofen erreiche ich dann die nächste unüberwindliche spritzbetonwand. zum glück gibt es linkerhand einfache felsen, an denen man zum plateau hinaufklettern kann. dummerweise befindet man sich nun innerhalb eines doppelt mit stacheldraht abgesicherten sperrbereiches, sodass man sich zum schluss noch vorsichtig aus dieser falle befreien muss und so endlich zum oberhaupt gelangt. Will man nicht durch die radarstation gehen, so kann man auch von der letzten scharte duch eine steile und etwas brüchige rinne zurück auf den felsenweg gelangen. T5, 1h

bewertung: E2, T5, II

material: 30m-seil

angetroffene verhältnisse am 26.märz 2022:
perfekte beinahe frühsommerliche verhältnisse, nordseitig noch ein wenig schnee.

keine weiteren seilschaften in dieser route



dohle
pilatus südwestgrat: wann gibt es denn endlich was zu futtern?



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: der verbindungsgrat in der übersicht, vom tomlishorn aus gesehen



tomlishorn nordflanke
pilatus südwestgrat: an dieser stelle stiegen wir vor vielen jahren aus der nordflanke aus



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: der ersten kurze gratabschnitt führt bald wieder auf den weg zurück



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: noch viel schnee auf dem wanderweg



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: nach dem abstieg über die treppe verlässt man definitiv den felsenweg



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: nun über schrofen und wegspuren wieder zum grat aufsteigen



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: auch der zweite aufstieg (zu pt.2091) ist schrofig und einfach



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: durch diese grasdurchsetzte rampe mit akzeptablen griffen klettert man von pt.2091 hinunter



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: weiterweg gesehen vom anschliessenden turm...



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: ...von dem man der kante entlang in schöner kletterei runterkraxelt



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: blick zurück zur kante



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: der nächste turm ist wiederum einfach zu ersteigen



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: der fels wird ab der mitte des grates immer besser



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: die abseilstelle in die scharte



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: blick zurück zur abseilstelle



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: der weiterweg auf den nächsten turm



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: blick zurück



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: vom zweitletzten turm wird ein wenig nordseitig durch die offensichliche rinne abgestiegen



pilatus südwestgrat
pilatus südwestgrat: der letzte turm mit den radaranlagen, ausstiegsmöglichkeit duch's couloir zum felsenweg


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