alplistock

überschreitung ost-west


der wetterbericht sagt den letzten heissen sommertag des äusserst warmen sommers 2017 an. da die gletscher in einem sehr schlechten zustand sind, lesen wir uns eine reine felstour aus - wieder mal eine idee aus dem genialen hochtourenführer von silbernagel/wullschleger. wiederum darf sie für meine lädierte schulter nicht allzuschwer sein.


zustieg:

von der staumauer beim räterichsbodensee (1770m) steigt man auf dem hüttenweg zur bächlitalhütte bis ~2045m, wo schwache wegspuren nach NW führen. gelegentliche steinmänner weisen den weg über die bächlisblatti zum einstieg am SSE-grat des ostgipfels. T3, 1¾h


route:

nun alles entlang des grates, hie und da auch leicht rechts davon in einfacher, aber schöner kletterei über das erste steile gratstück hinauf. der grat ist üppig mit bohrhaken ausgerüstet, an diesem abschnitt erübrigt sich die mitnahme von mobilen sicherungsgeräten. der letzte kleine turm vor dem gehgelände wird links absteigend in der flanke umgangen. anschliessend über felsdurchsetzte schrofen auf den ostgipfel (2818m). III

hier beginnt die eigentliche überschreitung. meistens alles dem hie und da ausgesetzten grat entlang auf den westgipfel (2894m) des alplistockes. hier finden sich nur noch an den steilaufschwüngen gelegentliche bohrhaken, die beiden schweren direktvarianten (IV und V) an den steilen türmen weisen, wenn überhaupt, nur alte schlaghaken auf. diese beiden aufschwünge können nordseitig umgangen werden, wobei das zurückklettern zum grat beim zweiten turm ebenfalls kein zuckerschlecken ist (abdrängende grasige rinne). der letzte turm kann nicht nur süd-, sondern auch nordseitig umgangen werden.

bewertung: E2, ZS, IV

material: 40m-seil, 6 schlingen, 4 express, cams #0,5 bis #1

angetroffene verhältnisse am 30.august 2017:
perfekt trocken, in der abstiegsrinne würde man frühsommerschnee bevorzugen...

keine weiteren seilschaften in dieser route


abstieg:

es lohnt sich, den abstieg auf der karte genau zu studieren - wir verloren viel zeit, da wir nicht genau wussten, welche rinne zum absteigen gewählt werden soll. es handelt sich um die brüchige, staubige rinne auf etwa zwei dritteln des weges vom hauptgipfel zur lücke bei 2758m. dazu klettert man alles dem grat entlang ab, am schluss stiegen wir zu weit südlich in die flanke und mussten durch brüchiges gelände zurück zum grat unterhalb der steilstufe kraxeln. hier seilten wir an einem guten bohrhaken 1x20m in die rinne ab. durch diese und über viel geröll hinunter zur bächlitalhütte (2328m) und auf dem hüttenweg zurück via bächlisboden zum räterichbodensee.



bächlisblatti
alplistock (überschreitung ost-west): der zustieg über die bächlisblatti ist gut mit steinmännern markiert



bächlisblatti, alplistock ostgipfel
alplistock (überschreitung ost-west): auf der bächlisblatti, im hintergrund der SSE-grat des ostgipfels



alplistock (überschreitung ost-west)
alplistock (überschreitung ost-west): am horizont der verbindungsgrat zwischen ost- und westgipfel



alplistock (überschreitung ost-west), ostgipfel
alplistock (überschreitung ost-west): einfaches gelände richtung ostgipfel



alplistock (überschreitung ost-west), zipfelmütze
alplistock (überschreitung ost-west): kletterei vor der "zipfelmütze"



alplistock (überschreitung ost-west)
alplistock (überschreitung ost-west): ein ständiges auf und ab



alplistock (überschreitung ost-west)
alplistock (überschreitung ost-west): schöner granit



alplistock (überschreitung ost-west)
alplistock (überschreitung ost-west): hie und da luftig...



alplistock (überschreitung ost-west)
alplistock (überschreitung ost-west): ...und ausgesetzt


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