grand muveran

"arête de saille" (südgrat)


auf der alpennordseite schnee bis in mittlere lagen sowie eine starke bise lassen uns ins sonnige wallis ausweichen, wo wir an einem südgrat zu recht auf bessere bedingungen hoffen.


zustieg:

von les-plans-sur-bex (1096m) geht's via mamont auf schönem wanderweg entlang einer schlucht nach pont de nant (1253m) T2; ½h
nun zunächst circa 250m richtung col des essets. hier zweigt der gut markierte alpinwanderweg zum col de saille ab (T4). zunächst steil durch den wald unterhalb der eindrücklichen NW-wand des grand muveran nach la larze (1584m). hinter pt.1861 beginnt der stellenweise ausgesetzte weg durch die westflanke des grand muveran. so erreicht man die frête de saille (2584m), wo sich auch der einstieg zur arête de saille befindet. T4; 2½h


route:

zunächst etwas links des grates in einfachem gelände hoch zu den eigentlichen felsen. nun entlang offensichtlicher kletterlinien in mehreren seillängen auf den gipfel des steilaufschwunges (2909m). an den schwierigeren stellen stecken bohrhaken, die einem im zweifelsfall auch den weg weisen. zudem wurden bei den schwierigeren längen stände eingerichtet. wie üblich ist das gestein in den flacheren partien etwas lose, doch die steilen längen bestehen aus erstklassigem, sensationell griffigem kalk. die kletterei ist äusserst lohnenswert. erwähnenswert sind vor allem die steile fünfte länge (VI) nach der schlüssellänge sowie der fantastisch luftige quergang (V+) nach dem sattel vor dem letzten aufschwung. die schlüssellänge selber weist in den ersten paar metern unangenehme seitengriffe auf.
nach pt.2909 wird der grat flach und einfach. zwei kurze aufschwünge müssen nochmals mit seilsicherung geklettert werden, ansonsten überschreitet man fantastische kalkplatten und ausgesetzte gratabschnittte. der schlussturm wird am besten links in verschneidungen und rissen angegangen. 3½h

bewertung: E2, 6a+ (oder VI+/A0)

angetroffene verhältnisse am 5.oktober 2016:
der weg durch die westflanke war ungefähr ab der hälfte in den nordseitigen flanken der couloirs mit neuschnee bedeckt, was erhöhte vorsicht erforderte. der grat selber war im steilen teil schneefrei, im oberen flachen teil mussten wir auf den nordwest-seitigen passagen auch auf schnee und eis acht geben.
beim abstieg lag eigentlich nur noch auf den flachen bändern schnee, welcher kein problem darstellte. einzig im schlusskamin war der neuschnee und die vereisten felsen etwas unangenehm.

keine weiteren seilschaften in dieser route


abstieg:

vom gipfel führt ein äusserst gut mit blauen, grünen und roten punkten sowie steinmännern markierter weg zur cabane rambert mit dem klotzigen neuen anbau (2582m). der ganze weg ist nie schwieriger als T4, ausser das oben erwähnte kamin am ende des abstiegs, das mit kletterei im II-ten grad überwunden wird.



arête de saille (grand muveran S-grat)
arête de saille (grand muveran S-grat): in den nordseitigen flanken liegt bereits etwas neuschnee, daher ist hie und da vorsicht erfordert



arête de saille (grand muveran S-grat)
arête de saille (grand muveran S-grat): die schöne arête de saille vom gleichnamigen pass aus gesehen



arête de saille (grand muveran S-grat)
arête de saille (grand muveran S-grat): der kurze quergang in der sechsten länge



arête de saille (grand muveran S-grat)
arête de saille (grand muveran S-grat): ausgangs der spektakulären neunten länge...



arête de saille (grand muveran S-grat)
arête de saille (grand muveran S-grat): ... mit viel luft unter den sohlen



arête de saille (grand muveran S-grat)
arête de saille (grand muveran S-grat): fantastische kalkplatten im oberen flachen teil



arête de saille (grand muveran S-grat)
arête de saille (grand muveran S-grat): gegen schluss nordwestseitig bereits einiges an neuschnee



arête de saille (grand muveran S-grat)
arête de saille (grand muveran S-grat): der steilaufschwung der arête de saille bei sonnenuntergang


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