chöpfenberg

südgrat

inspiriert durch den lesenswerten eintrag von urs odermatt von "ruedi bergsport" auf gipfelbuch.ch besuchen wir an diesem kalten bisen-tag den nachbarn des brügglers und wollen uns vergewissern, ob noch kein plaisir-jünger den "mammut" zerstört hat.

zustieg:

vom ende der fahrstrasse beim brüggler-parkplatz (1230m) via sunnenstafel (1286m) und stattboden (1447m) zu pt.1587 unterhalb der maregg. nun auf wegspuren westlich des stacheldrahtzauns durch die runse und leicht aufsteigend zu den braunen felsen. nach dem überqueren des geröllfeldes steil aufwärts zur wiese und weiterhin westlich (leicht absteigend) zum einstieg bei einem roten punkt am südgrat (haken). 1¼h

route:

hier der beschrieb von urs odermatt (mit ein paar änderungen, da wir nicht so wie er seilfrei unterwegs waren und daher auch die überhängenden passagen gefahrlos klettern konnten):
1. vom rot markierten einstieg (ringschlaghaken) nach links hoch klettern an einer serbelnden föhre vorbei. danach den senkrechten riss hoch und bei einer schwach erkennbaren roten markierung wieder links weg. (an der steilsten stelle steckt ein haken, die passage ist recht knackig für III. wer hier keine mühe hat, wird den rest der tour geniessen können.)
2. dem band nach links aufwärts folgen bis unter eine senkrechte, glatte wand. diese in fantastischer kletterei hoch, an 2 haken vorbei bis es abflacht. stand muss selbst eingerichtet werden.
3. in einfacherem gelände bis unter die nächsten aufschwünge hoch.
die folgenden zwei überhängenden türme werden nicht wie beschrieben rechts umgangen, sondern wie folgt überklettert:
4. über gut strukturierten fels an die gratkante und in schöner kletterei auf den gipfel des ersten turms.
5. nun folgt die schlüsselstelle: die überhängende wandstelle wird zunächst ganz kurz linkshaltend, dann zurück und nun direkt steil aufwärts sehr abdrängend an guten griffen überklettert (viele gute schlaghaken). diese kletterei ist in kletterschuhen einfacher zu überwinden, mit den bergschuhen braucht es eine gehörige portion ausdauerkraft (kann aber gut A1 überlistet werden).
6. eine etwas unangenehme stelle abklettern und der gratkante entlang in toller kletterei weiter.
7.+8. in luftiger kletterei direkt der gratkante entlang. der kleine durchlöcherte turm wird kurz vor dem gipfel links umgangen.
9. nun einfacher der gratkante entlang bis unter einen steilen aufschwung.
10. über den beinahe überhängenden, aber gutgriffigen kurzen aufschwung (1 haken) hinweg und einfacher unter den sehr kompakten gipfelaufschwung.
11. herrlich fest und griffig der kante entlang bis einen die schwierigkeiten nach rechts in einen markanten, gutgriffigen, aber ausgesetzten riss leiten. direkt weiter über einfachen, sehr kompakten fels auf den grat, wenige meter vom gipfel entfernt.
3½h

und freude über freude: der "mammut" wurde bis heute noch nicht mit bohrhaken erlegt! man darf weiterhin hoffen, dass diese tolle voralpine tour im hervorragenden urzustand belassen wird, vor allem, da alle haken wirklich erstklassig geschlagen wurden. danke!

bewertung: E3, IV/A1 (oder VII-)

material: 30m-seil, viele schlingen, 4 express, cams #0,25 bis #1

angetroffene verhältnisse am 30.mai 2020:
alles perfekt trocken.

keine weiteren seilschaften in dieser route