auch der pizzo crampiolo sud besticht durch eine wunderschöne westwand.
der zustieg allerdings ist im "versante sud" total falsch beschrieben. benutzt man diese hinweise, landet man an der nordwand des grampielhorns (pizzo crampiolo nord), von wo aus es unmöglich ist, an die klettereien des obigen gipfels zu gelangen. zudem schicken sie einem auf den passo di crampiolo (grampielpass, 2552m), aber benennen diesen als passo di valdeserta, welcher in beinahe 3km nordöstlicher luftdistanz liegt!

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zustieg:

nach einem verregneten juli befürchten wir grossandrang in den bergen und suchen uns deshalb eine einsame gegend aus. wir werden in den kletterbergen oberhalb der alpe devero fündig: sie bestehen aus fantastisch rauhem, rotem serpentingestein. da wir aus der schweiz mit dem ÖV nur äusserst umständlich zur alpe devero gelangen könnten, reisen wir mit zug und postauto zuhinterst ins binntal (fäld), wo wir den landschaftlich sehr schönen aufstieg zum geisspfadsee (2423m) in angriff nehmen. hier deponieren wir unsere schlafsäcke. (T2, 2¼h ab fäld)
ein kurzer aufstieg zum passo della rossa (geisspfad, 2473m) bringt uns auf die italienische seite, wo man weiter den weg richtung alpe devero verfolgt. zunächst passiert man einen grösseren, dann einen kleineren see. gleich nach diesem zweiten see verfolgt man den richtung westen ansteigenden felsrücken (steinmann) und steigt weiter in geeigneter linie zunächst richtung westen, dann nach südosten über sehr grossblockiges bergsturzgelände an den wandfuss der NW-wand. (T4, 1½h ab geisspfadsee)

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route:

auch diese wand beglückt einem mit sensationellen klettergestein. zunächst erklettert man einen abdrängenden, steilen riss und erreicht bald den ersten stand. anschliessend verfolgt man die offensichtliche risslinie, die nach rrechts oben verläuft. der kurze überhang in der dritten seillänge stellt die schlüsselstelle dar. in der vierten länge dann nicht bis unter das kleine daach, sondern etwa 10 meter vorher die strukturen nach links verfolgen. in der letzten länge dann kann man in der steilen schlusswand den linken oder rechten riss wählen, wobei der rechte den besseren fels aufweist. vom letzten stand einfach auf den gipfel. (2h)

bewertung: E2, 6a

material: 50m-doppelseil, schlingen, 6 express, cams #0,3 bis #1

angetroffene verhältnisse am 9.august 2025:
perfekte verhältnisse. dank der nordwestlichen ausrichtung dürfen wir die ganze tour am schatten klettern, was angesichts der hohen nullgradgrenze (5200m!) sehr von vorteil ist.

keine weiteren seilschaften im ganzen gebiet

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abstieg:

alle routen an dieser wand sind mit inox-ständen ausgerüstet worden, sodass man unbeschwert abseilen kann. auf dem zustiegsweg zurück zum geisspfad.