pizzo badile

nordkante


eine der genussvollsten alpinen klettereien in allerbestem granit muss man sich neuerdings durch einen sehr mühsamen hüttenzustieg verdienen. da ich diese tour vor mehr als 30 jahren das letzte mal unter die füsse genommen habe, ist es an der zeit, nochmals ins bergell zu fahren.


zustieg:

seit dem historischen bergsturz am pizzo cengalo vom 23.august 2017 besteht der direkte und äusserst kurze zustieg zur capanna sasc furä (1902m) aus dem val bondasca leider nicht mehr. dies bedeutet, dass man nun auf einem sehr weitläufigen und im bereich von luvartigh bis ins vallun da la trubinasca unsorgfältig angelegten weg (mit vielen eisenbügel und langen ketten) sowie zusätzlich einer saftigen gegensteigung im trubinasca-tal in die schön gelegene und sehr gastfreundlich geführte hütte aufsteigen muss. T4, 4½h
nun auf dem ehemaligen viäl-weg, der früher zur capanna di sciora führte, bis auf den grat bei pt.2265. entlang von steinmännern rechts an pt.2410 vorbei, durch eine offensichtliche rinne zur scharte bei pt.2590 (wo man in die NE-wand an die cassin wechseln könnte) und weiter an den ersten aufschwung. hier befindet sich der einstieg. T5, 1¾h


route:

zunächst kurz links der kante in einfachem gelände aufwärts, anschliessend alles mehr oder weniger dem grat entlang auf den badile. immer wenn die linienführung nicht ganz offensichtlich ist, weisen bohrhaken den weg. auch hat es wohl etwa alle 25-30m einen muniring, verklettern ist also beinahe unmöglich. beim felsausbruch in der wandmitte führt neu ein quergang (gut eingebohrt) nach links zurück zum grat und umgeht diesen teil auf dem sogenannten ziegenrücken. diese quergang-SL stellt auch gleich die schlüsselstelle dar, wobei es sich eigentlich nur um einen einzelnen etwas schwierigeren kletterzug handelt (gleich mit 2 naheliegenden bohrhaken abgesichert!). 5h

bewertung: E2, ZS, meist II-III, wenige SL IV, der kurze quergang vor dem ausbruch V

material: 30m-seil (südseitig abseilen: 50m-seil oder entsprechende rap-line), schlingen, 6 express, cams #0,5 bis #1

angetroffene verhältnisse am 19.september 2020:
grundsätzlich perfekte verhältnisse und angenehm warmes wetter. einzig die hohe luftfeuchtigkeit hat die flechten aufgrund der nächtlichen kondensation etwas rutschig werden lassen. auch die "zürcherplatte" präsentierte sich pflotschnass

zwei weitere seilschaften


abstieg:

südseitig zunächst auf wegspuren, dann mit ein paar abseilstellen immer rechtshaltend gut markiert an den südwestlichen wandfuss des pizzo badile. entlang von steinmännern in das rifugio gianetti (2534m).
von hier
- entweder über den passo porcellizzo (2961m) und den passo della trubinasca (2700m) zurück zum sasc-furä-hüttenweg
- oder interessanter nach der übernachtung im rifugio über die punta torelli (3137m) und punta sant anna (3169m) zum passo della trubinasca.
- ebenso möglich: abstieg via casera porcellizzo (1899m) und corte vecchia (1405m) zu den bagni del masino (1172m) und anschliessend nach san martino (923m).



pizzo badile N-kante
pizzo badile N-kante: der pizzo badile am vorabend vom vallun da la trubinasca aus gesehen, hinten links der pizzo cengalo



pizzo badile N-kante
pizzo badile N-kante: ständig bestens strukturierter und sehr rauer fels



pizzo badile N-kante
pizzo badile N-kante: ob den weissen platten



pizzo badile N-kante, zürcherplatte
pizzo badile N-kante: auf der zürcherplatte



pizzo badile N-kante
pizzo badile N-kante: die umgehung des vorgipfels


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